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Die
Sage vom Jägerstein
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Die Sage vom Jagerstein (aus
"Der Schwabe Hans Greiner",
Abschnitt "
Der sagenumwobene
Gedenkstein", S. 315:
"Einst lebte in Gräfenroda
ein Förster namens Johann
Valentin Grahner, dessen
Jagdrevier sich von der
wilden Gera am Rennsteig
entlang nach Osten
erstreckte. Bei seiner
Arbeit wurde der Förster
durch Jagdgehilfen
unterstützt. Eines Tages
nahm nun der Förster Grahner
den Sohn seiner Schwester,
Johann Caspar Greiner, als
Jägerbursch in den Dienst.
Von ihm wurde gesagt, dass
er der beste Schütze des
Thüringer Waldes sei. Nie
verfehlte seine Kugel das
Ziel. Dieser Ruf drang dem
Fürsten ins Ohr, der nun den
jungen Jägerburschen an
Stelle des Försters Grahner
mit auf die Pirsch nahm.
Dessen Neid wurde von nun an
immer größer, zumal der
Caspar für seine trefflichen
Schüsse besondere Belohnung
erhielt. Aus Neid wurde
Hass, der dem Förster
schließlich zum Verhängnis
werden sollte. Eines Nachts
schlich der Förster zu einer
als "Hexe" gemiedenen Frau,
die jenseits des Rennsteigs
hauste. |
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Mit guten Worten und
einem Beutel Geld erlangte
der Förster durch ihre
Künste Zauberkräfte.
Zufrieden eilte er nach
Hause.
Einige Tage später schickte
Valentin Grahner seinen
Neffen in Richtung Schmücke,
wo der junge Greiner einen
Hirsch erlegen sollte. Lange
musste er warten bis
schließlich in der
Abenddämmerung ein
Vierundzwanzigender aus dem
Gebüsch hervorkam. Der
Jägerbursch riss sein
Schussbereites Gewehr hoch,
zielte und drückte ab. Der
Schuss krachte, aber mit dem
Pulverdampf war auch der
Hirsch verschwunden. Zum
ersten Mal hatte der
Jägerbursch sein Ziel
verfehlt. Die ganze Nacht
suchte er nach dem
weidwunden Tier im Wald -
ohne Erfolg. Erst am Morgen
machte er sich auf den
Heimweg. Sein Oheim empfing
ihn höhnisch und fragte
hinterhältig, ob er wohl
geschlafen habe, als der
kapitale Hirsch
vorbeispaziert sei. Den
Burschen ärgerte der Spott
und Hohn seines Onkels sehr,
und er nahm sich vor, bei
der erstbesten Gelegenheit
den Hirsch zu erlegen. Aber
wieder begleitete ihn das
Jagdpech, auch seine zweite
Kugel verfehlte das Ziel.
Ratlos und ruhelos irrte der
Jägerbursch durch den Wald
bis er erschöpft auf einem
Baumstumpf niedersank. Hier
sitzend traf ihn am anderen
Morgen ein alter Glasmeister
aus der Gehlberger
Glashütte. Der Glasmeister
erkannte nach dessen
Schilderung, dass der
Jägerbursch verhext worden
war und versprach ihn, eine
Freischützenkugel zu
fertigen, gegen die jeder
Zauber machtlos ist. Dankbar
schied der Jägerbursch von
dem alten Glasmeister und
wanderte nach Gräfenroda
zurück.
das erneute Gespött seines
Oheims überhörte er und
entgegnete kurz: "Übermorgen
bring ich den Hirsch
bestimmt!". Am nächsten Tag,
gegen Mitternacht, holte
sich der Bursch die gläserne
Kugel und stand am folgenden
Abend zum dritten Mal auf
dem Anstand. Heute musste es
gelingen! Die
Freischützenkugel im Lauf,
legte er auf den kapitalen
Hirsch an, als der auf die
Lichtung trat. Dem
Jägerburschen war es, als ob
ihn der Hirsch mit dem
Gesicht des Försters
höhnisch auslachte und zum
Ausdruck bringen wollte: "Du
triffst mich ja doch nicht!"
Der Schuss krachte, traf den
Hirsch mitten ins Blatt. Das
Tier bäumte sich noch einmal
auf, bevor es zusammenbrach.
Nun jubelte der
Jägerbursche. Der zauber war
gebrochen, und das Jagdglück
war ihm wieder hold.
Jauchzend stürmte er auf die
Lichtung zu, um dem Hirsch
den Genickfang zu geben. Zu
seinem blanken Entsetzen
fand er statt des Hirschen
seinen Oheim blutend vor
sich liegen. Die
Freischützenkugel hatte den
Oheim, der sich durch den
zauber der Hexe in einen
Hirsch verwandeln konnte,
die Schläfe durchbort. So
die uralte Sage. (aus
Material der
Heimatgeschichte
Zella-Mehlis
zusammengestellt) |
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Der Schneekopf (978 m über NN) ist einer der
markantesten Berge des Thüringer Waldes. |
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