1800
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Wegen
seiner schönen
Aussichtsmöglichkeiten suchen den
Schneekopf in zunehmendem Maße
Gipfelbesteiger auf. Diese finden
das fehlen einer Unterkunft dabei
recht unangenehm, zumal es auf der
Schmücke nur notdürftige
Unterbringungsmöglichkeiten gibt.
Deshalb plant die herzogliche Kammer
zu Gotha den Bau eines festen Hauses
auf dem Schneekopf sowie den Bau
eines Hauses mit Stall unterhalb der
Bergkuppe für einen Kreiser.
Das Kreiserhaus mit Stall wird
errichtet, doch findet sich niemand
der darin wohnen will. |
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1816 |
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Der
Gehlberger Chistian Machalett stellt
den Antrag, das Gebäude abreißen zu
dürfen, um mit dem so genannten
Baumaterial ein Haus für seine
Familie in Gehlberg aufstellen zu
können. Die Kammer lehnt das Gesuch
ebenso ab wie ein fünf Jahre
späteres, in welchem Machalett
seinen Wunsch wiederholt und 10
Taler Zahlung anbietet. |
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1828 |
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In der
Nacht vom 4. und 5. Oktober brennen
Haus und Stall völlig ab. Die
herzogliche Kammer lässt danach
einen hölzernen Aussichtsturm
aufstellen, der etwas über 20 Meter
hoch ist und 910 Taler kostet.
Wenige Jahre später muss er schon
repariert und etwas abgetragen
werden. |
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1841 |
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Der
baufällige hölzerne Turm wird
gesperrt und abgerissen. |
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1852 |
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Auf
Vorschlag des Oberforstmeisters von
Minckwitz erfolgt nach vielen
Verhandlungen der Bau eines
steinerner Turmes, der die Höhe des
Berges auf 1000 Meter über dem
Meeresspiegel ergänzt.
Erster Turmwärter ist der invalide
Holzhauer Karl Machalett aus
Gehlberg. Tagsüber muss er sich bei
Wind und Wetter in einer dürftigen
Baumrindenhütte auf dem Schneekopf
aufhalten. |
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1866 |
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Wird
endlich ein Turmwärterhaus
errichtet. |
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1875 |
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Ab
diesem Jahr muss Karl Machalett Amt
und Einnahmen mit dem pensionierten
Waldwart Heinz teilen. |
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1876 |
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Nach
dem Anschluss Gehlbergs an das
Eisenbahnschienennetz ist die Zahl
der Besucher des Gipfelgebietes so
angewachsen, dass es sich lohnt,
Getränke, sonstige Erfrischungen und
Andenken zu verkaufen. |
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1904 |
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Der
neue Turmwächter Vollrath wohnt von
Anfang Mai bis zum Oktober auf dem
Schneekopf. Er hält sich eine,
zeitweise auch zwei Kühe. Zum
Transport des Wassers benutzt er
einen Esel, später ein kleines
Pferd. Wenn infolge schlechten
Wetters keine Gäste zu erwarten
sind, fährt er damit zum Langerain
und gräbt nach Schneekopfkugeln, mit
denen er gute Geschäfte macht.
1936 Nach 32 Jahren beendet Vollrath
seine Tätigkeit als Turmwächter.
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1937 |
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wird er
durch Paul Teichmüller abgelöst.
Auch dieser hält sich Vieh und
arbeitet während des Winters in
Gehlberg. Die Bewirtschaftung des
Schneekopfes erfolgt im Auftrag des
Schmückewirtes. Von der Schmücke
holt Teichmüller Wasser, Getränke,
Süßigkeiten, Andenken und
Ansichtskarten. Die Reichsregierung
lässt im Gipfelgebiet Bohrungen
durchführen, um den dortigen
Baugrund zu erkunden. Da sich auf
den Großen Beerberg (983m ü. NN. )
Moorboden befindet, sollen
militärische Objekte auf dem
Schneekopf gebaut werden. |
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1938 |
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entstehen 12 große Betonsockel als
Fundamente für 3 umfangreiche
Profilstahlkonstruktionen von 16m
Höhe. Jede trägt eine brückenartige
Plattform von je 16m Länge und 3m
Breite für das Antennenzubehör der
„Relaisstation“. Darunter befinden
sich ein Arbeitsraum und ein Keller
für die Maschinenanlage. Für das
technische Personal wird zunächst
eine Baracke montiert. Nun zieht
auch offiziell Militär auf den
Schneekopf ein. |
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1939 |
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Paul
Teichmüller gibt seine Arbeit als
Turmwart auf und übernimmt 1942 die
Bewirtschaftung des Mönchhofes. |
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1945 |
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Im
April wird auch der Schneekopf von
amerikanischen Truppen besetzt. Sie
zerstören die militärischen Anlagen
und Baracken sowie das
Turmwärtergebäude. Lediglich der
Turm bleibt erhalten. Er hat aber
schwer gelitten, weil die metall-
beschlagene Bedachung, die
allabendlich und bei schlechtem
Wetter hätte geschlossen werden
müssen, jahrelang offen blieb.
Besonders die schwere Treppe aus
Eichenholz ist im oberen Teil stark
verrottet. |
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1950 |
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Unter
tatkräftiger Mithilfe der Gehlberger
Einwohner entsteht unter Regie der
Gemeinde Gehlberg die „Gehlberger
Hütte“ neu am Schneekopf. Sie dient
der Bewirtschaftung und als
Starterhäuschen für die alpinen
Skiwettbewerbe auf der
Abfahrtstrecke vom Schneekopfgipfel
in den Schneetiegel. Hüttenwart wird
der Gehlberger Ernst Machalett,
genannt „Schneiders Ernst“. |
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1951 |
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Der
achteckige Aussichtsturm von 1852
erhält die dringend notwendige
Generalreparatur. So wird der Turm
von außen mit neuem Putz und innen
mit einer Stahlwendeltreppe
versehen. |
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1957 |
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Ein
weiterer Turm, viereckig mit ca. 8x8
m Grundfläche und ca. 22m Höhe, ist
im Bau und |
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1958 |
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erfolgt
seine Fertigstellung. Dieser Turm
dient der funktechnischen Nutzung;
über
ihn laufen wichtige
Richtfunkstrecken innerhalb der DDR.
Erste „Sicherheitsvorkehrungen“ von
DDR- Behörden erfolgen. |
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1959 |
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Am 1.
März wird der Schneekopf zum
militärischen Sperrgebiet. In den
Folgejahren wird die „Gehlberger
Hütte“ vollständig geschliffen; auf
der Bergkuppe entstehen zwei große
Radarkuppeln sowie mehrere
barackenähnliche Militärgebäude. |
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1970 |
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Am 18.
August erfolgt die Sprengung des
erbauten und 1951 instand gesetzten
Aussichtsturmes auf dem Schneekopf. |
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1994 |
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Abzug
der letzten russischen
Militärangehörigen bis 1996 Abriss
aller militärischen Anlagen |
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2007 |
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Grundsteinlegung für den neuen
Aussichtsturm und die „Neue
Gehlberger Hütte“ |
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2008 |
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Einweihung des neuen Turmes -
Aussichtsplattform in 1001 m Höhe -
höchster Punkt des Freistaates
Thüringen |
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2009 |
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Eröffnung „Neue Gehlberger Hütte“ |
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seit 1998 |
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findet
alljährlich am 1. Sonntag im Juli
das Gipfeltreffen auf dem Schneekopf
statt. |
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